Conscious Capitalism

17. November 2021

Conscious Capitalism

Für die meisten profitorientierten Unternehmen liegt ihr alleiniger Daseinszweck im, der Name sagte es bereits – Profit. Doch wenn man es genau nimmt, ist das Machen von Profit keine Rechtfertigung für das Bestehen eines Unternehmens.

Oder wie es Raj Sisodia und John Mackey, die Gründer der Conscious Capitalism-Bewegung sagen: «Business should exist for reasons beyond just making a profit.» Profit ist eher ein Mittel, um ein anderes, höheres Ziel zu erreichen. Ein Ziel, welches die gesamte Gesellschaft in irgendeiner Weise weiterbringt. Dieses Ziel ist der eigentliche Daseinszweck einer Unternehmung (= Purpose). Und da sind wir auch schon mitten in der Thematik – dem Conscious Capitalism, zu Deutsch «bewusster Kapitalismus». Und ja, Kapitalismus kann tatsächlich bewusst stattfinden.

Entstehung der Conscious Capitalism Bewegung

Conscious Capitalism, nicht zu verwechseln mit Corporate Social Responsibility (CSR), ist eine Philosophie, die 2008 in den USA vom Wissenschaftler Raj Sisodia und dem Mitbegründer und CEO des Unternehmens Whole Foods Markets, John Mackey, ins Leben gerufen wurde. Laut Sisodia ist Conscious Capitalism eine neue, komplexere Form des Kapitalismus, welche das Potenzial hat, die Unternehmensleistung zu steigern und gleichzeitig die Lebensqualität von vielen Menschen zu verbessern.

Higher Purpose

Die Philosophie des Conscious Capitalism basiert auf vier Grundsätzen.
Der erste Grundsatz nennt sich «Higher Purpose» und wurde weiter oben schon einmal kurz angeschnitten. Dabei geht es darum, dass Unternehmen wissen, warum sie existieren. Was ist ihr übergeordnetes Ziel? Welchen Wert generieren sie für die Gesellschaft? Dieser Grundsatz stellt eine Art Kompass für die Unternehmung dar. Wenn sie ihren Wert kennen, können sie fortlaufend schauen, dass sie im alltäglichen Geschäft ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren.

Einbindung aller Stakeholder

Die Einbindung aller Stakeholder ist der zweite Grundsatz. Dabei geht es darum, wie der Name schon sagt, dass Unternehmen all ihre Anspruchsgruppen in ihre Geschäftsprozesse miteinbeziehen und mit ihnen und für sie Werte schaffen. Unternehmen müssen sich bewusst werden, dass alle Stakeholder im unternehmerischen Ökosystem voneinander abhängen. Dies bedeutet, dass auch das Unternehmen selbst von seinen Stakeholdern abhängig ist.

Bewusste Führung

Der dritte Grundsatz beinhaltet die bewusste Führung. An der Spitze jedes Unternehmens steht eine Führungskraft. Diese Führungskraft muss den höheren Zweck des Unternehmens kennen und verstehen. Ihr Handeln sollte so ausgerichtet sein, dass das höhere Ziel des Unternehmens erreicht werden kann. Ebenfalls soll sie innerhalb des Unternehmens eine wertschätzende und bewusste Kultur aufbauen und diese auch leben. Das Ziel dabei ist eine Transformation des Unternehmens von oben nach unten – weg vom Egosystem.

Schaffung einer Verantwortungskultur

Der vierte und somit letzte Grundsatz der Conscious Capitalism Bewegung ist die Schaffung einer Verantwortungskultur. Es geht darum, dass kollektive Verhaltensweisen geschaffen werden, die von einem höheren Zweck, dem «Higher Purpose» angetrieben werden. Diese kollektiven Verhaltensweisen tragen zur Fortdauer des Unternehmens bei und verhindern, dass das Modell von Konkurrenten kopiert wird.

Hier auf unserer Website thematisieren wir diese vier Grundsätze noch einmal separat.

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